Die Vampire, auch bezeichnet als die Herren der Nacht, leben im Unterreich Migran. Migran ist eine für sich stehende, immerzu nebelige Insel hoch im Norden von Vynx, die auch an der Oberfläche besiedelt ist, die großen Clans allerdings haben sich seit vielen Jahren in den Untergrund zurückgezogen. Das Unterreich wird von drei magischen Sonnen erleuchtet, deren Licht schwach ist, aber ausreicht, um Landwirtschaft zu betrieben und die nötigsten Dinge wachsen zu lassen. Manche sagen, es gibt im Untergrund auch eine eigenartige Sekte von verlorenen Elfen, doch so genau weiß das niemand. Die Vampire sind ein sehr stolzes Volk, für Blut alles bedeutet. Vampire sind zwar sehr wohl in der Lage, wie gewöhnliche Menschen zu essen und zu trinken, ihr tatsächlicher Appetit kann allerdings nur durch Blut gestillt werden, das nicht sonderlich handelsüblich zu bekommen ist.
Gerade aus diesem Grund ist das Vampirreich eines der wenigen, in denen Sklaverei üblich ist, trotzdem bedeutet das nicht zwingend, dass alle Sklaven auch schlecht behandelt werden, da dies immer vom Besitzer abhängt. Viele von ihnen dienen natürlich eher als Blutspender, nicht als Arbeiter. Das Blut wird allerdings für gewöhnlich nicht direkt durch einen Biss entnommen, da dies oft als Markierung von Eigentum oder Geliebten angesehen wird.
Äußerlich unterscheiden Vampire sich nicht stark bis gar nicht von Menschen, wenn man ihre spitzen Eckzähne ignorieren kann. Sie sind zwar eher blass, dies hängt allerdings mit ihrer Heimat zusammen. Sie können bis zu tausend Jahre alt werden, ohne signifikant zu altern, sollten sie jedoch nicht genug Blut zu sich nehmen, beschleunigt sich der Alterungsprozess rapide.
Vampire können andere Rassen mit ihrem Biss auch verwandeln, dafür muss jedoch ein bestimmtes Ritual angewandt werden, dessen genaue Funktionalität wohl niemand so richtig kennt. Junge, verwandelte Vampire haben einen geradezu unstillbaren Durst und müssen deswegen sehr vorsichtig gehändelt werden. Besonders deswegen ist es offiziell, sollte es nicht ein absoluter Notfall sein, auch untersagt, Andere in Vampire zu verwandeln.
Die Angehörigen des Reiches der Vampire sind streng in vier verschiedene Schichten eingeteilt. Es ist quasi unmöglich, aus seiner eigenen Schicht herauszukommen, besonders, wenn man zu den beiden unteren Schichten zählt, da das nur durch Ehe und/oder eine besondere Leistung möglich ist.
Die unterste Schicht besteht aus jenen, die kaum Magie beherrschen und eher wie Tiere leben als alles andere. Sie gelten nicht wirklich als Mitglieder der Gesellschaft. Sie werden auch als Tiefklasse bezeichnet und bilden die Unterschicht. Danach kommen die Vampire, die in der Mittelschicht leben. Sie üben großteils normale Berufe aus und haben auch öfters mit anderen Rassen zu tun. Zu ihnen gehören auch viele einfache Kaufleute oder Bauern. Die Oberschicht, manchmal auch Hochklasse genannt, waren ursprünglich Mischclans aus Mittelschicht und Adel. Sie fungieren oft in beiden Bereichen und werden allgemein als recht gebildet angesehen. Der Adel wiederrum besteht aus den hochrangigen und wirklich mächtigen Clans sowie dem Tepes- und Van Blood-Clan.
Diese Reihenfolge kam dadurch zustande, dass der Tepes-Clan als ältester und somit machtvollster gilt. Sein Anführer wird hin und wieder auch als König der Vampire bezeichnet, auch wenn diese eigentlich keine direkte Monarchie haben. Die Van Bloods folgen ihnen aufgrund ihrer frühen Verwandlung in der Geschichte der Vampire, haben jedoch eher einen symbolischen Status.
Die anderen wichtigsten Clans sind die Scarlets, die Bloodedges, die Lucifuges, die Morningstars, die Bellmonds und die Blood Roses. Sie haben alle einen absteigenden Wert innerhalb der oberen Schicht.
Innerhalb der beiden oberen Schichten ist es üblich, in den Clans zusammenzuleben, zu denen man gehört und unter diesen Bündnisse einzugehen. Bei der Mittel- und Unterschicht kommt das eher selten vor, da man sich eher darauf konzentriert, sich selbst und seine nächsten Familienmitglieder zu versorgen. Das Leben in einem Clan wiederrum ist bereits ein Privileg, das sich nicht alle leisten können, viele der unteren Schichten arbeiten auch für die Oberschicht und den Adel.
Die Erziehung der Vampire ist großteils darauf ausgelegt, den Kindern einen natürlichen Rassestolz zu zeigen. Dadurch können viele schon von Anfang an rassistisch und arrogant gegenüber anderen Rassen eingestellt sein. Durch ihre großartigen Magie- und Kampffertigkeiten werden sie sowohl bewundert als auch gefürchtet. Seit dem Aufstand der Faguz sind sie mit ihnen in einem Bündnis gegen die Elfen und Menschen.