Die Meermenschen sind ein vereintes Volk aus allen intelligenten Meeresbewohnern. Das heißt Fischmenschen, Meerjungfrauen, Sirene, Nymphen, Selkies und so weiter und so fort. Ihre Hauptstadt Atlantika liegt in den Tiefen des Ozeans und ist eine der ältesten Städte des Planeten. Regiert werden sie von König Neptun, dem Herrscher der Tiefsee. Die Meermenschen haben nicht die besten Beziehungen mit Landbewohnern, da sie in der Vergangenheit oft gejagt wurden. Natürlich ist das Jagen von Meermenschen – oder wie sie selbst es bevorzugen genannt zu werden, Aquarana – strengstens verboten, doch gibt es immer noch viele Landbewohner, die sie als nichts weiter als Tiere ansehen. Deswegen gibt es auch viele Aquarana, die am liebsten gar nichts mit den Landbewohnern zu tun haben wollen.
Die Erscheinungsformen der Aquarana kommen in allen Formen und Varianten. Schlussendlich kann man allerdings sagen, dass sie alle einen gewissen Fischaspekt – und wenn es bloß Kiemen sind – besitzen, mit Meereskreaturen kommunizieren können und in der Lage sind, das Land zu betreten, indem sie eine eher menschliche Form annehmen. Für gewöhnlich passiert das allerdings nicht. Normalerweise ernähren Aquarana sich von allem, außer von Fisch, da dies als Kannibalismus gesehen wird. Sie haben eine Alterungspanne von ungefähr drei- bis fünfhundert Jahren.
Die Regierungsform der Aquarana ist ein wenig seltsam. Früher gab es keine wirklich vereinte Nation, jede Familie lebte einfach in ihrem Teil des Ozeans für sich, doch schließlich wurden sie unter dem ersten König des Meeres, König Andros, als Königreich vereint. Allerdings gab es sehr oft Probleme mit den Anführern der Familien und immer wieder gab es Aufstände im Volk, bis König Andros schließlich gestürzt und verbannt wurde. Danach herrschte erst einmal wieder komplettes Chaos, bis die Aquarana es endlich fertigbrachten, ein richtiges System aufzubauen. Seitdem wurden die sechs mächtigsten Familien zum Hochadel, während der Rest als Volk galt. Diese Familien sind die Familie Tearling, die Familie Aquarius, die Familie Cetus, die Familie Mare, die Familie Egle und die Familie Varun.
Nach einer weiteren heftigen Auseinandersetzung unter diesen sechs Familien, in der es darum ging, wer wo sein Recht auf Macht hatte und wer endgültig die Regierung übernehmen würde, konnte man sich darauf einigen, dass jede Familie einen Teil des Meeres für sich hatte und dort tun konnte, was ihr beliebte, solange sie gegen kein gemeinsam festgelegtes Gesetz verstießen. Alle hundert Jahre sollte ein neuer König aus den fünf Familien gewählt werden, und zwar vom gewöhnlichen Volk. Die Möglichkeit, eine Frau an der Macht zu haben, wurde strikt unterbunden.
Danach herrschte eine Zeit lang Frieden im Meer, drei Jahrhunderte, um genau zu sein, in denen die Familien Varun, Cetus und Egle herrschten. Im vierten Jahrhundert kam die Familie Aquarius schließlich an die Macht und der neue König, König Neptun Aquarius, begann damit, das System zu verändern, sodass die anderen Familien Stück für Stück an Macht verloren. Beispielsweise kann der Titel des Königs nun übertragen werden, sollte der König vor Ablauf der hundert Jahre sterben, wodurch nun sein Sohn zum Thronerben wurde. Die anderen Familien begannen zwar damit, sich gegen diese Gesetzesänderungen zu wehren und versuchten, ihn davon abzuhalten, jedoch ist der König in den Regeln des Meeres Alleinherrscher und so waren sie nicht länger in der Lage, den König aufzuhalten. Die Familien Mare und Tearling verbündeten sich schließlich mit der Familie Aquarius, während die Familie Egle fast vollständig ausgerottet wurde und die Familien Cetus und Varun ebenfalls als Bündnispartner zusammenarbeiten, um König Neptune vom Thron zu stürzen und wenn möglich ihn und seine komplette Familie zu töten, damit so etwas nicht mehr passieren kann.
Aus all diesen Gründen wird im Reich der Aquarana inzwischen nicht mehr wirklich auf das Wohlergehen der einfachen Leute geachtet, trotzdem geht es den Meisten, die die Familie Aquarius oder die Familien Mare und Tearling unterstützen, relativ gut.
Das System ist streng auf Männer an der Macht ausgelegt, Frauen hatten weder ein Wahlrecht, noch haben sie die Möglichkeit, außerhalb ihres eigenen Hauses mitzureden. Eine Frau hat in der Welt der Aquarana die Meinung ihres Mannes zu vertreten und soll männliche Erben in die Welt setzen. Bei Töchtern greift das Sprichwort: „Eine verheiratete Tochter ist wie aus dem Fenster geworfenes Wasser. Unser Problem ist sie nicht mehr.“
Mit dem Krieg an Land wollen Aquarana trotz ihrer politischen Macht und ihrem Recht, auf dem zu gebieten, nichts zu tun haben, wenngleich ihre Unterstützung das Blatt wenden könnte.